Liebe Leserinnen und Leser,
eigentlich hatte ich den Jahresrückblick schon für die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr angekündigt. Und sicher haben einige von Euch sich gewundert, warum auf der Homepage so gar nichts passiert.
Jahreswechsel mit Hindernissen
Aber dann regnete es und regnete und regnete. Die Böden konnten kein Wasser mehr aufnehmen. Die Pferdepaddocks waren nass. Und dann kam der Frost und machte die Paddocks an vielen Stellen zu Eisbahnen. Wir hatten Sorge, dass die Pferde ausrutschen und stürzen könnten. Also stallten wir 40 Pferde auf.
Zwischen Weihnachten und Neujahr waren die meisten Einsteller/innen, Reitbeteiligungen, Angestellten und ehramtlichen Helferinnen und Helfer mit Feiern und Familienbesuchen beschäftigt. So versorgten wir die Pferde in Minimalbesetzung: misten, füttern, tränken, in kleinen Gruppen in der Halle laufen lassen und wieder misten, füttern, tränken…. Gefühlt rund um die Uhr.
So viel körperliche Arbeit bin ich als Reitlehrerin gar nicht gewohnt und glaubt mir: ich war in den wenigen freien Stunden echt zu müde zum Schreiben!
Auch die ersten Wochen des neuen Jahres gestalteten sich noch recht arbeitsintensiv. Karwan, der jahrelang unsere Pferdepaddocks sauber gemacht hat, hatte zum 31.12.2021 gekündigt. Es war sehr, sehr schwierig, Ersatz zu finden.
So langsam ordnet sich aber alles und ich habe nun endlich Zeit, für Euch zu schreiben.
Noch ein Corona-Jahr
2021 war – ich kann es schon nicht mehr hören – nochmals ein Coronajahr. Ich blättere durch die Ordner und sehe endlose Listen, die ich ausgearbeitet hatte, um die Anzahl der Personen, die sich gleichzeitig auf der Reitanlage befinden, zu regulieren und zu steuern.
Bis in den Mai hinein waren Reitunterricht und Voltigieren entweder gar nicht oder unter besonderen Auflagen möglich. Zeitweise gab es Notbewegungspläne für die Pferde. Wie sehr haben wir uns nach unserem alten unbeschwerten Leben ohne Maske und mit mehr inniger Gemeinschaft und Beisammensein gesehnt!
Zugänge
Im Januar ist Major eingezogen.
Zuvor wurde der alte Unterstand zu einer angemessenen Seniorenresidenz umgebaut.

Im Februar hatten wir so viel Schnee, dass Karla auf Langlaufski zum Hof gelaufen kam.

Im März kam Iberico zu uns, ein 21jähriger Spanier, der keine Lust mehr hat, herumzustehen, sondern unbedingt arbeiten will. Auf dem Foto seht Ihr Iberico mit Steffi, die sich von nun an als seine besondere Bezugsperson um ihn kümmert.

Als im April Laura und Ellen mit ihren Pferden nach Wilhelmshaven umziehen, schenken sie uns zum Abschied einen Kronleuchter für die Reithalle. – Ein absolutes Must-Have für klassisch-barocke Reiterei 😉

Ebenfalls im April kommt Nalani zu uns. Die kleine Lusitanostute wird die neue Freundin von Iberico.

Im Mai haben wir mit einem Film über unsere Reitschule den Videowettbewerb von Gestüt Brune gewonnen und dafür eine Spende in Höhe von 1.000,- € von Bernadette Brune erhalten.

Der Wonnemonat Mai lässt es auch zwischen Jörg und Astrakan funken – und seither haben wir einen riesigen schwarzen Percheron auf dem Hof.

Mein Tier 2021
Die Messe “Mein Tier“ – sonst immer fester Bestandteil im Novemberprogramm der Weser-Ems-Halle in Oldenburg – fand diesmal coronabedingt in sehr abgespeckter Form im Juli statt. Wir waren mit einem lustigen und kurzweiligen Schaubild dabei:
Nike mit Oskar, Lea mit Edwin, Steffi R. mit Sirgamo, Johanna mit Candy – und zu Fuß Steffi M., Sigrid und ich.
Durch das sehr stringente Hygienekonzept waren nur wenige Besucher auf der Messe.
Aber wir hatten Spaß!

Leider mussten wir uns in diesem Jahr nicht nur mit Viren auseinandersetzen, die Menschen befallen. Von irgendwoher hatten sich unsere Pferde einen heftigen grippeähnlichen Infekt eingefangen. – Nein, nicht auf der Messe. Da wurden wir ganz streng separiert. Wir hatten überhaupt keinen Kontakt mit anderen Pferden. Hinfahren, ausladen, kostümieren, auf dem Parkplatz aufwärmen, Show abliefern, einladen und nach Hause fahren.
Wochenlang wurde ein Pferd nach dem anderen krank. Die Behandlung der Tiere war unfassbar teuer!
Auch hier brauchten wir ein gutes Hygienekonzept. So durfte zum Beispiel kein Pferd den Hof verlassen, um die Viren nicht weiter zu streuen. Auch die gesunden Pferde durften nicht ins Gelände. Reitschülerinnen von außerhalb durften nicht mit ihren Pferden auf den Hof anreisen. Und wir haben literweise Desinfektionsmittel verbraucht!
Abschiede
Im August mussten wir uns von zwei alten Pensionspferden verabschieden:
Toni hatte ein schlimme Kolik und hat es leider nicht geschafft.

Die gute alte Pia ist an Altersschwäche gestorben. Bei uns werden die Pferde sooooo alt. Aber irgendwann geht es einfach nicht mehr.

3-Tage-Challenge
Im Oktober hatten wir – wie schon im vorigen Jahr – unsere 3-Tage-Challenge. Drei Tage lang haben wir tüchtig auf dem Hof gebastelt, gebaut, repariert und renoviert!

Die Kurse mit Andrea Schmitz mussten wir in 2021 coronabedingt fast alle absagen. Ich glaube, wir hatten nur einen kompletten Kurs. Richtig schade! Gerade rechtzeitig vor der 4. Welle konnte hingegen ein Zirkuskurs mit Heidrun Hafen stattfinden.


Tja, und dann kam 3G… und dann 2G… und 2G+…
Das bedeutete unter anderem, dass ungeimpfte Pferdebesitzer/innen nicht mehr die Reitanlage betreten und zu ihren Pferden durften. Ungeimpfte Reitschüler/innen durften nicht mehr am Unterricht teilnehmen.
Das führte dazu, dass eine ungeimpfte Pferdebesitzerin mit ihrem Pferd in eine private Haltergemeinschaft umziehen musste. Dort waren die Regeln nicht so streng wie für eine Reitsportanlage.
Glücklicherweise wurden die Verordnungen einige Zeit später zugunsten des Tierwohls überarbeitet. Seither können ungeimpfte Pferdebesitzer/innen mit Test zu ihrem Pferd.
2 Neue
Im Dezember haben wir zwei neue Ponys für die Reitschule bekommen: Ella und Benthe, zwei Fellponys, die derzeit für ihre Arbeit vorbereitet werden. Auf Instagram könnt Ihr die Fortschritte der beiden in kleinen Filmchen verfolgen.

Noch ein Abschied
In der Nacht zum Heiligen Abend starb unsere tolle Sunny an einer heftigen Kolik. Sie wurde 26 Jahre alt.
Aber eigentlich war sie überhaupt nicht alt. Sie war immer gesund, topfit und leistungsbereit. Galopp war ihre Lieblingsgangart.
Sunny arbeitete zuverlässig und achtsam in der Reittherapie. So powervoll sie beim Reiten sein konnte, so umsichtig und ruhig war sie während der Therapie. Es war eine richtig innige Zusammenarbeit.
In den vergangenen zwei Jahren ist sie dressurmäßig nochmal ein ordentliches Stück gereift und immer ausdrucksvoller und feiner geworden. Unfassbar, dass sie einfach nicht mehr da ist…..

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