Schon wieder ist ein Jahr vorüber – und was für eins! So ein kleines Virus hat uns zu großen Veränderungen gezwungen. Für unsere Reitschule ist das eine harte Nuss. Wir mussten und müssen uns in vielerlei Hinsicht einschränken und haben erhebliche Umsatzeinbußen bei mehr Arbeit.
Trotz allem sind wir guter Dinge. Einzelreitunterricht ist möglich. Und wir Reitlehrerinnen genießen es, intensiver auf unsere Reitschüler/innen und die Pferde eingehen zu können.

Zwischen den Lockdowns konnte Andrea Schmitz zwei Wochenendkurse geben.

Heidrun Hafen hat einen Zirkuskurs gegeben:
Zirkus-Kurs mit Heidrun Hafen Zirkus-Kurs mit Heidrun Hafen, Foto von Ursula Klarmann
In diesem Jahr mussten wir gleich vier unserer Lieblinge in den Pferdehimmel schicken.
Toni
Am 22.1.2020 Toni, der eigentlich laut Pferdepass Idefix hieß. Toni war ein Westfälischer Kaltblutwallach. Ich hätte den Namen Idefix sehr lustig für so ein großes dickes Pferd gefunden. Aber als wir ihn damals von der Insel Juist holten, hörte er bereits auf den Namen Toni. Also beließen wir es dabei.
Toni war damals gesundheitlich angeschlagen und konnte die schwere Arbeit im Fuhrbetrieb auf Juist nicht mehr leisten. In der Reittherapie und bei der Arbeit mit ängstlichen Reiterinnen und Reitern fand der liebe Kerl eine neue Aufgabe. Toni hat 7 Jahre bei uns gelebt und gearbeitet und im Alter von 22 Jahren gestorben.
Toni mit Damensattel Eines der letzen Bilder von Toni
Heamish
Am 11.5.2020 ist Heamish im Alter von 29 Jahren gestorben. Heamish war ein Highlandpony. Mit ihm habe ich mich in die höheren Sphären der barocken Reitkunst hineingearbeitet. Wenn er zwischen edlen rassigen Barockpferden lief, hat er immer so getan, als wäre er auch eines – und alle haben es ihm geglaubt.
Gleichzeitig war er Voltigierpferd, Therapiepferd und im fortgeschrittenen Alter auch Lehrpferd im Reitunterricht.
Heamish als Barockpferd Heamish als Voltigierpferd
Fákur
Am 15.10.2020 hat Fákur sich verabschiedet. Wie sein Name vermuten läßt, war Fákur ein Isländer. Er ist 32 Jahre alt geworden. Mit Fàkurs Tod geht eine Ära zu Ende. Er war das letzte von den Pferden, mit denen ich vor 22 Jahren hier in Sandkrug die Reitschule gegründet habe. Eigentlich gehörte er meiner Freundin Sigrid. Aber er hat uns gelehrt, dass einem ein Lebewesen nicht gehören kann; vielleicht auf dem Papier, aber in seiner Seele ist jedes Lebewesen frei. Danke für diese Lektion, Fákur!

Ruby

Zu guter Letzt musste jetzt im Dezember noch Ruby, eines unserer Pensionspferde, eingeschläfert werden.
Ruby hieß eigentlich Rubinereo und war ein Rubinsteinsohn. Er war ein wunderschöner, riesengroßer und mächtiger Oldenburger.
Leider war er nicht mehr reitbar und bekam von seinem Besitzer, der das ehemals völlig heruntergekommene Pferd aus Mitleid aufgenommen hatte, bei uns das Gnadenbrot.
Die Schulpferde
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Bei unseren Schulpferden gab es viele Veränderungen. Toni, Heamish und Fàkur: das habe ich ja gerade erzählt
Melli hat beschlossen, dass sie nun doch keine Rentnerin sein will und läuft wieder begeistert in den Reitstunden mit.

Im Frühjahr kam ein neues Pferd zu uns, das die Nachfolge für Toni antreten sollte. Mani war ein sehr großer kräftiger Tinker. Leider stellte sich heraus, dass es wohl doch fast unmöglich werden würde, aus dem jungen lebhaften Pferd in absehbarer Zeit ein einsetzbares Lehr- und Therapiepferd zu machen. Schweren Herzens beschlossen wir, ihn gegen ein erfahreneres Pferd einzutauschen.

So kam Chester zu uns. Chester war zwar klein, aber kräftig, wahnsinnig lieb und dabei zuckersüß. Aber leider hatte er extrem heftige Aussetzer, die ihn für die Arbeit in einer Reitschule gefährlich machten und zudem hatte er noch zwei große Sarkoide. Also wieder tauschen! So etwas Schreckliches habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gemacht! Aber die wirtschaftliche Situation machte diesen Schritt erforderlich.

So haben wir jetzt Diane, eine französische Reitponystute, 6 Jahre alt und noch ein bißchen vorsichtig. Diane muß noch viel lernen, aber wie es scheint, wird sie einen guten Job machen.
Da wir immer noch keinen Nachfolger für Toni hatten, durften wir Bernie in den Reitstunden mit einsetzen. Bernie ist ein Bretone und ein richtig richtig schweres Kaltblut. Doch er hat das Herz eines Andalusiers, ist aufgeweckt, freundlich und ganz wild auf Arbeit! Bernie hat unsere Herzen im Sturm erobert und wir sind schrecklich traurig, daß Bernies Besitzerin am 1.1.2021 umzieht und ihn mitnimmt.
So geht unsere Suche nach einem geeigneten großen dicken Pferd weiter….
Bernie
Die größte Aktion: 3-Tage-Challenge
Unsere größte Aktion in diesem Jahr war die 3-Tage-Challenge, in der wir unsere Pferdeausläufe winterfest gemacht haben. Wir haben
- Entwässerungsgräben ausgehoben,
- Gefälle Richtung Gräben in die Ausläufe geschoben,
- Zäune abgebaut, umgesetzt und wieder aufgebaut,
- Unterstände ausgebessert,
- Futterplätze gepflastert
- und ein Team fürs Catering gab`s natürlich auch.
Vielen vielen Dank an alle, die ihren Anteil in Form von aktiver Mitarbeit oder Spenden beigetragen haben!!!!
Das Cateringteam
Hier kommen noch 3 Bilder vom Cateringteam. Sehr wichtig!!!
Cateringteam Cateringteam Cateringteam
Round-Pen!
Und ein weiteres Highlight 2020: Wir Einsteller/innen und Reitbeteiligungen haben zusammengeschmissen:
Und nun haben wir einen 20-Meter-Round Pen!

Das war mein Rückblick auf das Jahr 2020.
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